Das von der Schweizer Ergotherapeutin Verena Schweizer entwickelte Neurotraining dient der Wiederherstellung gestörter Hirnleistungsfunktionen nach Schädigungen des zentralen Nervensystems.
Die klar gestellten Aufgaben trainieren Hirnfunktionen, Lern- und Problemlösungsstrategien und verbessern nebenbei fein- und grobmotorische Fertigkeiten sowie die Koordination. Außerdem ermöglichen sie, die Herangehensweise und das Verhalten des Patienten und seine Krankheitsverarbeitung zu thematisieren.

Das Neurotraining ist kompetenzorientiert aufgebaut. Zuerst übt der Patient seine gut erhaltenen Funktionsbereiche, schrittweise wird dann auf die gestörten Funktionen eingegangen. Der Patient erlebt dadurch unmittelbar, welche Hirnleistungen intakt sind und wo seine Schwierigkeiten liegen. So wird versucht, ein Gleichgewicht zwischen kognitiver Flexibilität und Stabilität zu erreichen.

Das Bewusstwerden der kognitiven Fähigkeiten führt zu einer besseren Selbsteinschätzung und Selbstakzeptanz und unterstützt die Krankheitsverarbeitung, die ggf. für die weitere psychosoziale und berufliche Wiedereingliederung wichtig ist. Durch Alltagsbezug und die Adaptionsmöglichkeiten kann das Neurotraining individuell gestaltet werden. Dies kann besonders Patienten motivieren, die durch ihre Erkrankung früheren Tätigkeiten oder Interessen nicht mehr nachgehen können.