Das Bobath-Konzept wurde in den 1940er Jahren von Berta und Karel Bobath für Erwachsene und Kinder mit Schädigung des zentralen Nervensystems entwickelt und kommt in der Rehabilitation und Therapie zum Einsatz.

Das Konzept wird bei zentral bedingter, teilweiser oder vollständiger Lähmung (Parese bzw. Plegie) eines Körperabschnittes, Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrollierten Muskelspannungen (Hypotonus = schlaffe Lähmung bzw. Hypertonus = Spastik) sowie bei Störungen der Körperselbstwahrnehmung eingesetzt. Dabei berücksichtigt es die individuellen Möglichkeiten des Patienten und bezieht diese in die Therapie mit ein.

Ziele der Anwendung des Bobath-Konzeptes sind die Beeinflussung bzw. Regulation des Muskeltonus und die Anbahnung funktioneller Bewegungen wie z.B. Greifen oder Laufen. Pathologische Bewegungsmuster werden gehemmt, um physiologische Bewegungen wieder anzubahnen.
Der Patient lernt zielgerichtete Aktivitäten wieder durchzuführen, indem eine verbesserte Haltungskontrolle erreicht wird, die selektive Bewegungen und damit koordinierte und effiziente Bewegungsabläufe ermöglicht.

Die Handtherapie behandelt jegliche Erkrankungen sowie Verletzungen im Bereich der Hand, unter Einbindung des gesamten Bewegungsapparates, adäquat und kompetent zu behandeln. In der Ergotherapie wird sie angewandt bei der Behandlung nach Verletzungen und nach operativen Eingriffen an der oberen Extremität (Ellenbogen, Unterarm und Hand):

  • Frakturen (Brüche) im Bereich der Schulter, des Oberarms, Ellenbogen, Handgelenk, Fingergelenke (operativ oder konservativ versorgt)
  • Bänder- Sehnen-, Kapselverletzungen
  • Luxationen, Distorsionen
  • Verbrennungen
  • Narbenkontrakturen
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreis
  • Arthrose der Hand und Fingergelenke
  • Amputationen, Arthrodesen (Gelenkversteifungen) etc.
  • Schädigungen des peripheren (z.B. Karpaltunnelsyndrom), sowie zentralen Nervensystems mit Auswirkung im Bereich des Unterarms und/oder der Hand
  • Muskeldysbalance/Schmerzen im Bereich Unterarm/Hand
  • CRPS (complex regional pain syndrom, synonym: Morbus Sudeck)
  • Dupuytren-Kontraktur (postoperativ)
  • Unsere Therapieschwerpunkte und Behandlungsverfahren in der Handtherapie sind:
  • Kinesio-Taping
  • Spiegeltherapie (z .B. bei CRPS)
  • Sensibilisierungstherapie und Desensibilisierungstherapie
  • Schulung der Koordination
  • Thermische Anwendungen
  • Gelenkschutztraining
  • Wiedererlernen physiologischer Bewegungsabläufe
  • Erlernen kompensatorischer Bewegungsabläufe
  • Umfassende Befundaufnahme mit Erhebung des Bewegungsausmaßes, der Kraft, der Sensibilität, des Schmerzes, sowie der Alltags- und Berufsfähigkeit
  • Gelenkmobilisation passiv-aktiv, Manuelle Therapie
  • Weichteilmobilisation
  • Ödemprophylaxe
  • Narben- und Kontrakturbehandlung (apparativ z.B. mit Schallwelle und manuell)
  • Funktionstraining und Muskelaufbautraining